Immer mit dem Kopf durch die Wand. Koste es was es wolle,  dabei war sie gar nicht so. Schon als Zwerg hatte sie immer etwas zu meckern wenn ich sie auf den Arm nahm. Eben mal Ginger Ale geärgert, obwohl sie sie sehr mochte. Sie mochte sie so sehr, das sie in den Hungerstreik trat, als sie krank wurde. Plötzlich durfte Ginger Ale auf ihrem Lieblingsplatz schlafen, ihr Futter fressen, Flanella lud Ginger Ale sogar zum spielen ein. Als Ginger Ale verstarb, war Flanella bei ihr, rief ihr immer wieder zu, guckte sie immer wieder an, leckte ihr über den Kopf, aber Ginger Ale musste gehen, und Flanella blieb zurück. Wochen lang hat sie sie gesucht, immer wieder alle Plätze kontrolliert, aber Ginger Ale kam nicht mehr zurück. Flanella beschloss ihr zu folgen, und was sie sich einmal in den Kopf gesetzt hatte, setzte sie auch durch. Anfangs steuerte ich dagegen, tat alles um ihr die Trauer zu nehmen, ihr das Leben schmackhaft zu machen. 1 1/2 Jahre später ist sie ihrer Freundin gefolgt, und ich ließ sie gehen, meine mit dem Kopf durch die Wand Flanella.

 
 
 
 
 
   

 

Mit Wehmut blicke ich in diese Zeit zurück. Sie war sehr anstrengend, und doch so schön. Amanda durfte uns nur 6 Jahre begleiten. Ihre uns immer noch unbekannte Vorgeschichte verlangte ihr einiges ab, sie musst sehr viel ertragen, wurde geschlagen und noch mehr..... Spuren dessen zeigte uns ihr Körper. Keiner verstand sie, und so wurde Amanda zu einen Problempferd, zu guter letzt zu unserem Problempferd. Mit viel Geduld, Zeit, Konsequenz und Verständnis wurde sie nach Jahren unsere einzigartige Amanda. So oft haben wir über ihren Einfallsreichtum gelacht und sie immer mehr in unsere Herzen geschlossen. Als sie sich endlich uns gegenüber öffnen konnte, und die Vergangenheit mehr und mehr verschwand, erwachte sie in ihr neues Leben. Es war so so schön sie endlich entspannt zu sehen, ohne Abwehr, ganz im Gegenteil, wir spielten mit einander , sie mit uns, und wir mit ihr. Doch ihr Schicksal schien noch nicht beendet. Ihr Geist kam zu Ruhe, doch das Gehirn nicht. Amanda nahm immer mehr an Größe und Gewicht zu , erkrankte unheilbar an verschiedenen Stoffwechselstörungen. Monate musste sie fest im Stall verbringen, kein frisches Gras durfte sie fressen, so oft musste der Tierarzt kommen, und es wurde immer schlimmer statt besser...... Ach Amanda, gut das du zu uns gekommen bist, und wenigstens noch etwas schönes erleben konntest. Ja, das Leben kann so schön sein, man muss sich nur richtig verstehen.  
 
 
 
 
  Nur 9 Tage nach dem Amanda verstarb, folgte ihr mein sanfter Riese Ciganka. Sie war mein Ruheopl, meine große Schulter, ein Anker in der Not. Sie ließ all den täglichen Stress verschwinden. Ihre Gelassenheit war einzigartig, und das 18 Jahre lang. So ein Glück bekommt man nur einmal im Leben. Nun muss ich ohne auskommen, irgendwie.......  

 

 
 
 
 
 
   

 

Ein Leben im verborgenen, das habe ich nie verstanden. Selbst sterben wollte sie allein. Wie eine Mimose zog sie sich zusammen berührte man ihr Fell, und das ihr ganzes Leben lang. Sie vertraute nur ihrer Mutter und ihrer Schwester. Oft saßen sie zusammen am Fenster, oder kuschelten zusammen in einem Körbchen. Es kam auch öfter vor, das sie bei Mama im erwachsenen Alter am Bauch schnuckelte. Da fühlte sie sich geborgen und wohl. Immer bescheiden und mit allem zufrieden ging sie durch ihr Leben. Und genau so leise ist sie gegangen, still und heimlich, und doch hinteließ sie eine große Lücke.  
 
 
 

 
 
 
 

Meine Reise in die Vergangenheit ist zu Ende, gern wäre ich noch weiter gereist, denn vieles ist noch im Verborgenen geblieben.